Das Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft solidarisiert sich mit dem Streik von TV-Stud
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Das Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft solidarisiert sich mit dem Streik von TV-Stud

Diese Solidarisierung ist nicht nur eine Geste, sondern auch eine Notwendigkeit. Der dritte Warnstreik hat wieder einmal gezeigt: Ohne die Arbeit der studentischen Beschäftigten katapultieren sich die Hochschulen ins vordigitale Zeitalter zurück. Geschlossene Bibliotheken, ausfallender IT-Support, stockende Lehre – all das sind schwerwiegende Entbehrungen für ein funktionierendes Wissenschaftssystem.

Studentische Beschäftigte der Hochschulen und der akademische Mittelbau sind im Zuge der Neoliberalisierung des Wissenschaftsbetriebs von vergleichbaren Formen der Prekarisierung betroffen – Kurzzeit-Befristung und unangemessene Entlohnung. Zudem waren die studentischen Beschäftigten entsprechend dem TV-Stud II seit 2001 ausgeschlossen von der Dynamisierung der Tarifverträge (TV-L), was sich nicht nur in einer Stagnation ihrer Löhne, bei steigenden Lebenshaltungskosten, sondern auch in weniger Urlaubstagen für studentische Beschäftigte im Vergleich zu anderen Beschäftigten der Hochschulen niederschlägt. Außerdem wurden ihnen seit 2004 die Jahressonderzahlungen vorenthalten. Dass sie diese offene Diskriminierung in eine Mobilisierung zum Streik und wiederholte Verhandlungsrunden übersetzen konnten und sie ihre Forderungen unbeeindruckt souverän vertreten, verdient unsere Solidarität und unseren Respekt. Die von TV-Stud geforderte Bindung an die Dynamisierung des TV-L entspricht nicht nur einer angemessenen Wertschätzung der unverzichtbaren Arbeit, die studentische Beschäftige alltäglich an den Hochschulen leisten – sie ist auch Grundlage für ein gemeinsames Eintreten für gute Arbeit in der Wissenschaft in zukünftigen Tarifrunden.

NGAWiss – das sind zum jetzigen Zeitpunkt bundesweit 27 Initiativen, die sich gemeinsam gegen entwürdigende Arbeitsbedingungen an den Hochschulen einsetzen. Das schnelle Wachstum des Netzwerks ist als ein unmissverständliches Zeichen zu verstehen, dass die Grenzen des Akzeptablen deutlich überschritten sind.

Wir fordern vor diesem Hintergrund die Berliner Hochschulleitungen nachdrücklich dazu auf, eine angemessene, d. h. an die allgemeine Lohnentwicklung im Öffentlichen Dienst angeglichene tarifliche Entlohnung aller studentischen Beschäftigten, sowie eine Abkehr von den üblichen „Stückel-Verträgen“ in diesem Bereich voranzubringen. Ebnen Sie endlich den Weg für eine zukunftsfähige Personalentwicklung jenseits existenzieller Unsicherheiten!

#academicsunite – gemeinsam für gute Arbeit in der Wissenschaft!